2015 Wanderwochenende im Südschwarzwald

Alle Jahre wieder bieten E. und G. Heybach vom Schwäbischen Albverein, Ortsgruppe Reichenbach/Hochdorf ein Wanderwochenende an.

Am vergangenen Samstag machten sich 25 Wanderer auf nach Altsimonswald, um den Simonswälder Mühlenwanderweg zu erwandern. Noch bis vor 100 Jahren besaßen die meisten Bauern ihre eigenen Mühlen. Die Höfe versorgten sich selbst mit dem Lebensnotwendigen. So waren Getreide-, Säge- und Ölmühlen wichtige Erwerbsquellen auch im Simonswälder Tal.

Der Wanderweg führte durch Wiesen und Wald, bergauf und -ab an über fünf Mühlen vorbei. Es gab oberschlächtige Wasserräder, bei denen das Wasser über eine Rinne von oben auf das Mühlrad trifft und es in Bewegung setzt. Daneben gab es auch unterschlächtige Wasserräder, bei denen der Bach von unten her das Mühlrad zum Drehen bringt.

Besonders eindrucksvoll und interessant war für die Wanderer jedoch die Führung in der kulturhistorischen Ölmühle aus dem frühen 18. Jahrhundert. Hier wurden ursprünglich Früchte geölt, die es früher im Tal gab: Raps, Mohn, Walnüsse und Bucheckern. Allerdings wurde das gewonnene Öl ausschließlich als Schmiermittel für Getriebe usw.verwendet. Heute betreibt der Brauchtumsverein die Mühle, in der Walnussöl für die Küche hergestellt wird. Dazu werden in mühsamer Handarbeit aus 7 kg Walnüssen ca. 2,5 kg Walnusskerne gewonnen, die dann durch Pressung 1 Liter kostbares Walnussöl ergeben!

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Nach dieser eindrucksvollen Wanderung bei wechselndem Wetter, ließ die Wandergruppe den Tag mit typisch badischem Essen und vielen Liedern in gemütlicher Runde ausklingen.

Am Sonntag fuhr die Gruppe bei sonnigem Wetter ins nahe Glottertal. Dort wächst auf den steilen Hängen, bis auf 550 m Höhe u.a. edler Spätburgunder. Der Weinbau wurde erstmals 1580 urkundlich erwähnt. Heute beträgt die Weinbaufläche ca.58 ha.

Der Gruppe war das Glottertal aber nicht wegen des Weines so bekannt, vielmehr vom Fernsehen. Und so wanderte sie zunächst hinauf zur „Schwarzwaldklinik“. Das vor 100 Jahren errichtete Gebäude diente lange als Sanatorium, dann 1980 als Filmkulisse und ist heute eine psychosomatische Klinik.

Schwarzwaldklinik

Von dort ging es weiter in der Höhe auf breiten Waldwegen. Ab und zu gab es Ausblicke auf die steilen Weinberge, grünes Weideland, verstreute Schwarzwaldhöfe und das Straßendorf Glottertal. Auch der Kaiserstuhl war zu sehen. Nach dem Abstieg ins Tal wanderte die Gruppe auf schmalen Wiesenpfaden zurück zum Ausgangspunkt. Bei gutem Essen und Trinken waren sich alle einig: 2016 –dem Jubiläumsjahr der Ortsgruppe – sind wir wieder beim Wanderwochenende mit dabei. GH