2018 – Genusswandern im Renchtal

Das Wetter der vergangenen Tage war einfach super: Sonne pur und kein Regen. Ideale Voraussetzungen für das seit langem geplante Wanderwochenende der Ortsgruppe Reichenbach/Fils-Hochdorf. Vorstand Emil Heybach und seine Frau hatten diesmal die Schauenburg bei Oberkirch und den Wiesensteig im Tal der Wilden Rench auf dem Programm. Mit Privatautos fuhr die 20-köpfige Gruppe durchs Rheintal nach Oberkirch im Ortenaukreis, wo das Standquartier war. Von dort aus konnte man am gegenüberliegenden Hang eine gewaltige Burgruine entdecken, die neugierig machte und das Ziel der ersten Wanderung war.

Der Weg führte zunächst über das Flüsschen Rench in den historischen Stadtkern von Oberkirch. Besonders beeindruckt zeigte sich die Gruppe von der mit Geranien geschmückten Bachanlage, dem dahin strömenden Mühlbach und den malerischen Fachwerkhäusern. Vorbei an einigen Rebhöfen kamen die Wanderer nach Gaisbach. Dort erinnert das Schloss, die St. Georgskapelle und das Gasthaus Silberner Stern an Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen, der dort ab 1649 wirkte und mit seinem Roman „Der Abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“ die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges beschrieb.

Über steile Weinbergwege, vorbei an prallen Trauben verschiedener Rebsorten, ging es anschließend hinauf zum Wahrzeichen von Oberkirch, der Schauenburg. Diese wurde im 11. Jahrhundert von den Zähringern errichtet und liegt 397 m hoch. Die Burg war oft Mittelpunkt von Fehden und Kriegen. Ab dem  Jahr 1731 wurde sie als Ruine bezeichnet und später als Steinbruch verwendet. Heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel. Nach einer Erfrischungspause führte der Weg weiter zum Husarendenkmal und über steile Weinbergwege wieder hinab nach Oberkirch und zum Quartier. Nach dem leckeren Abendessen ließen die Teilnehmer bei Wein und Gesang den wunderschönen Tag ausklingen.

Am Sonntagmorgen fuhr man ins Tal der Wilden Rench bei Bad Griesbach, wo die zweite Wanderung stattfand. Diesmal hatten die beiden Wanderführer den Premiumweg „Wiesensteig“ herausgesucht. Der anspruchsvolle Weg führte anfangs am wildromantischen Bach entlang, ehe er breiter wurde und immer mehr in die Höhe hinaufführte. Der Wiesensteig wird als Weg für Genusssucher beschrieben. Leider war der Brunnen mit frischem Mineralwasser in diesem heißen Sommer versiegt. Aber auf den weiteren, sehr abwechslungsreichen Wegen bergauf-und bergab gab es „Bierbrunnen“ und auch einen „Schnapsbrunnen“. Die Wanderer erfreuten sich allerdings mehr an den grünen Wiesen, den naturbelassenen und schattigen Waldwegen, an den herrlichen Ausblicken und der abwechslungsreichen Wegführung. Erfüllt von den beiden schönen, gemeinsamen Tagen kehrten sie am Abend nach Reichenbach zurück.  GH