Wanderwochenende im Württembergischen Allgäu
Im vergangenen Jahr lockte der Pfälzer Wald mit seinen Felsen zum alljährlichen Wanderwochenende. In diesem Jahr hatten sich die Wanderführer E. u. G. Heybach ein Kontrastprogramm ausgedacht: Statt rotem Buntsandstein gab es sattgrüne Wiesen; statt ständigem Auf- und Absteigen zu den Felsformationen waren die Wege diesmal fast eben.
In Kißlegg, das bereits 824 als „Ratpoticella“ erwähnt wurde und heute 8 800 Einwohner zählt, hatten wir unser Quartier. Die kleine Stadt ist heute Luftkurort und besitzt neben dem alten und dem neuen Schloss noch zahlreiche Sehenswürdigkeiten.
Am ersten Tag wanderte die 25-köpfige Gruppe entlang des Obersees , vorbei an kleineren Gehöften, grasenden Kühen und saftig grünen Wiesen hinauf zum „Buschel“, mit 739 m der höchste Punkt der Gegend. Von dort hat man bei klarem Herbstwetter eine herrliche Sicht auf zahlreiche schneebedeckte Alpengipfel. Der Kißlegger Albverein hat dort zudem eine überdachte Rastmöglichkeit geschaffen mit einer Panoramatafel, die Hinweise gibt, was man alles sehen kann.
Leider war vom Alpenpanorama wenig zu sehen, die Gipfel lagen im Dunst und ließen sich nur erahnen. Nach einer ausgiebigen Rucksackrast in der warmen Sonne, ging es durch Wiesen- und Waldwege zurück nach Kißlegg. Dort klang der wunderschöne Tag mit gutem Essen, gespendeten Getränken und vielen Wanderliedern aus.
Am Sonntagmorgen wanderte die Gruppe auf „federnden Pfaden“ durch das Kißlegger Burgermoos. Der Morgennebel hatte etwas Gespenstisches. Die zahlreichen und ganz unterschiedlich gewebten Spinnennetze wurden durch die Tautropfen sichtbar. Der abwechslungsreiche Weg durch das Hochmoor führte über einen schmalen Holzsteg mit Schautafeln über den jahrzehntlangen Torfabbau bzw. über Flora und Fauna wieder zurück auf festen Boden.
Zum Mittagessen fuhren die Teilnehmer nach Wolfegg. Anschließend war genügend Zeit, um sich im Bauernhaus-Museum umzusehen. Einige schauten sich auch die Dauerausstellung über die Lebenswelt und den Alltag der Schwabenkinder an.
Zum Schluss waren sich alle Teilnehmer einig, dass das Württembergische Allgäu auch für Wanderer etwas zu bieten hat.
GH

